WIR, IN UNORDNUNG
Estelle Savasta
Cie Hippolyte a mal au coeur
Ismael ist 20 Jahre alt. An diesem Sonntag verschwindet er. Seine Angehörigen finden ihn am Rande eines Weges hinter dem Haus der Eltern am Waldrand liegend. Niemand versteht es. Ismaël hat nie Probleme bereitet. Bevor er sich hinlegte, schrieb er eine Notiz: "Es geht mir gut. Ich werde nichts mehr sagen. Ich werde nicht mehr aufstehen." Und seitdem hält er sein Versprechen und bringt mit diesem stummen Ungehorsam die Ordnung der Dinge durcheinander. Um Ismaël herum gibt es zwei Eltern, einen Bruder, eine jüngere Schwester und eine Freundin. Eine kleine, fröhliche und solidarische Gruppe, deren Geist und Herz durch die unerschütterliche Entschlossenheit, stumm zu bleiben, auf die Probe gestellt wird. Es gibt auch diejenigen, die ihn kaum oder gar nicht kennen, die aber alle eine Meinung zur Situation und zu dem, was getan werden sollte, haben. Es gibt auch diejenigen, die der Meinung sind, dass Ismaels Fall alle angeht. Wie ein pointillistisches Gemälde, ein Textstück, aber auch ein physisches und visuelles Theater, Wir, in Unordnung hinterfragt, was wir uns gegenseitig schulden oder zu schulden glauben, unsere guten Absichten und unsere Einmischungen, unsere brüchigen und porösen Grenzen. Jede Aufführung von Estelle Savasta geht von einer Frage aus, und am Ende der Reise stellt sie viele weitere Fragen. Was hat es mit der Art und Weise auf sich, wie eine Geschichte uns verändert?
Regisseurin, Autorin, Estelle Savasta gründet die Firma Ippolit hat Herzschmerzen im Jahr 2005. Bei jeder Kreation stellt sie eine Frage in die Mitte der Bühne: Wie wird man ein Monster? Wie wird man ein Mädchen? Was verbindet uns miteinander? Es geht nicht darum, Antworten zu geben, sondern darum, Künstler um diese Fragen herum zu versammeln, um gemeinsam zu suchen, welche Geschichte man spielen kann, um besser zu verstehen, was wir als Einzelne und als Gruppe durchmachen. Der Schaffensprozess wird auch mit künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geteilt, die im Alter des Publikums sind, an das sich die Aufführungen richten, oder im Alter der erfundenen Figuren: junge isolierte Minderjährige, Kinder, Jugendliche... Wir, in Unordnung war Gegenstand eines langfristigen Aufenthalts in einem Gymnasium und anschließender gemeinsamer Proben mit Jugendlichen in ihren Zwanzigern, bei denen es um Ungehorsam und Übertretung ging.
Verteilung
SCHREIBEN UND REGIE ESTELLE SAVASTA
MIT FLORE BABLED UND CHLOÉ CHEVALIER (ABWECHSELND), OLIVIER CONSTANT, ZOÉ FAUCONNET, VALÉRIE PUECH UND DAMIEN VIGOUROUX
MUSIK RUPPERT PUPKIN
SCENOGRAPHIE ALICE DUCHANGE
LICHTGESTALTUNG ROMAIN DE LAGARDE
KOSTÜME CÉCILIA GALLI ASSISTIERT VON ALIÉNOR FIGUEIREDO
MUSIKER, GITARREN BENOIT PERRAUDEAUVIOLONCELLE THOMAS DODJI KPADETROMPETTE HERVÉ MICHELET
BAUEN OLIVIER BRICHET
REGIEASSISTENTIN
STAGIAR CHINA MODZELEWSKI
CHOREOGRAFISCHER BLICK MATHIAS DOU
GENERAL- UND LICHTREGIE YANN LEBRAS
TONREGIE ANOUK AUDART
PRODUKTION UND VERBREITUNG LAURE FÉLIX UND FANNY SPIESS
Produktionsangaben
PRODUKTION CIE HIPPOLYTE A MAL AU COEUR / KOPRODUKTION LA GARANCE SCÈNE NATIONALE DE CAVAILLON, THÉÂTRE DU PAYS DE MORLAIX, THÉÂTRE DE LA CITÉ CDN TOULOUSE OCCITANIE, THÉÂTRE ROMAIN ROLLAND - VILLEJUIF, LE TANDEM - ARRAS DOUAI / UNTERSTÜTZUNGEN E.C.ART-POMARET STIFTUNG, SPEDIDAM, ADAMI, CHAILLOT THÉÂTRE NATIONAL DE LA DANSE, LA COLLINE THÉÂTRE NATIONAL, LE GRAND BLEU - LILLE / FINANZIERTE AKTION VON DER REGION ÎLE-DE-FRANCE, MIT DER UNTERSTÜTZUNG DES DEPARTEMENTS VAL-DE-MARNE / DIE COMPAGNIE HIPPOLYTE A MAL AU COEUR IST KONVENTIONIERT DURCH DRAC ÎLE-DE-FRANCE - MINISTÈRE DE LA CULTURE / DIE GESELLSCHAFT ENGAGIERT SICH DIE REGIONALE CHARTA DER WERTE DER REPUBLIK UND DER LAIZITÄT ZU RESPEKTIEREN.
Danica Bijeljac
GROSSE BÜHNE
Im Rahmen des Highlights Generation Seishun