IN DEN WÄLDERN

Mit dem Klang eines Cellos beginnt ein sinnlicher und poetischer Spaziergang zwischen den Bäumen, um die Tiere zu entdecken, die den Wald bevölkern. Mit Federn, Haaren, unter einem Panzer oder nackt tauchen sie am Waldrand, in einem Baumstamm oder in der Ecke eines Blattes auf. Das Winzige wird zum Riesigen, das Majestätische zum Berührenden, das Banale zum Wunderbaren. Durch den Tanz eines toten Blattes, den Gang eines Hirsches oder das Erwachen eines Schmetterlings offenbart sich die ganze Schönheit des Lebendigen. Wind und Regen streicheln uns und tragen uns fort, alle Sinne sind wach und halten Ausschau nach der nächsten Begegnung. Charlotte Bouriez, Regisseurin und Schauspielerin, und Hanna Kölbel, Cellistin, möchten Träume und Sehnsüchte nach der Natur auf die Bühne bringen und mischen Musik, Stimme, Puppen- und Materialtheater, um diese sensible, sanfte Erkundung zu kreieren. Bei jeder Aufführung begeben sie sich auf einen Spaziergang und verlassen sich auf das, was im Augenblick geschieht. Ein Allegro-Schritt, ein langsamer Aufstieg, ein plötzliches Rennen oder eine unbewegte Beobachtung: Das Tempo und die musikalischen Themen variieren je nach den eingeschlagenen Pfaden und bieten nicht immer die gleichen Begegnungen. Mehr als 10 verschiedene Tierpuppen, realistisch oder traumähnlich, sind aus den Händen der Puppenspielerin Polina Borisova entstanden. Sie treten nicht alle jedes Mal auf, wie um die Vorstellungskraft noch mehr anzuregen.

Absolventin des Institut National Supérieur des Arts du Spectacle in Brüssel, Charlotte Bouriez ist Schauspielerin und Sängerin. Neben Konzerten mit Jazz, französischem Chanson und zeitgenössischer Musik verfolgt sie eine Karriere als Schauspielerin, die sie vor allem in die Puppenspielkunst führt. Sie ist Mitglied des Kollektivs ARTRA, das 2018 in Lüttich mit belgischen Künstlern gegründet wurde. In wechselnder Besetzung erfinden sie eine künstlerische Sprache, die ihre Disziplinen vermischt und in der Farben, Wörter, Gesten und Klänge aufeinander reagieren. Sie führt Regie und spielt für die Aufführungen, die sie in Museen und auf Poesiebühnen perforieren. Charlotte Bouriez lernte durch diese verschiedenen Erfahrungen die Bedeutung der Transdisziplinarität in der Kunst kennen, als Mittel, um den Blick zu vervielfältigen und den Geist der Künstler und des Publikums zu öffnen. Als sie Mutter wurde und die Besonderheit der Sprache und der Sinneswahrnehmung von Kleinkindern entdeckte, wollte sie eine Aufführung für sie kreieren. Sie teilt dieses Projekt mit Hanna KölbelSie studierte an der Musikhochschule Stuttgart, an der Kunsthochschule Gent und arbeitete mit dem ICTUS Ensemble.

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