Partitur für einen Staubsauger und drei Reinigungskräfte, H.S. ist eine kleine, geländegängige Form, inspiriert von den fiktionalen Prinzipien des Schauspiels Dienste. Die Regisseurin Juliette Steiner macht den Ton zum Motor einer Erzählung, die sich durch aufeinanderfolgende Schichten und Loslassen erfindet. In ihrer Pause packen sie Besen und Wischmops ein, um in einem burlesken Zeremoniell, das an das Abendmahl erinnert, in der Version eines Gewerkschaftspicknicks die Kruste zu brechen. Eine einfache Tüte Chips und Leitungswasser lösen Geräusche, Rülpser und Knackser aus, die zum Zanken einladen. Ein Tisch und Stühle, ein Computer und ein Sampler genügen, um eine Reihe von Klangunfällen (Radiostörungen, menschliche Beats und geloopte Geräusche) zu ordnen, die vom Team erzeugt werden. Diese Symphonie der Jetztzeit wird immer absurder, vor allem, wenn der Soundtrack der Welt entgleist und einen kompletten Reset verlangt. Ausgehend von einem scheinbar trostlosen Alltag mündet die spielerische Entdeckung des Spiels in die Fähigkeit, durch Humor und lyrischen oder gerappten Gesang die Welt kollektiv neu zu verzaubern.
Juliette Steiner bildet sich in Szenografie an der Haute École des Arts du Rhin in Straßburg und als Schauspielerin am Conservatoire de Colmar aus. 2016 gründete sie die Kompanie Quai n°7 am Rande der Gleise eines elsässischen Bahnhofs. Die Regisseurin setzt sich für eine kooperative kreative Arbeit ein, die die verschiedenen Vokabeln ihrer Mitarbeiter/innen in einer écriture de plateau verflechtet. Dabei kreuzen sich plastische Forschungen, feministische und gesellschaftliche Fragestellungen, aber auch die Auseinandersetzung mit großen Mythen und deren Aktualisierung. Aufgrund ihres Engagements ist sie Gründungsmitglied des Vereins HFX Grand Est, der sich für die Gleichstellung der Geschlechter in der Kultur einsetzt. Sie wurde in das Künstlerkomitee aufgenommen, das die erste Amtszeit von Kaori Ito am TJP begleitete. Dort schuf sie Eine Ausstellung und ist mit ihr zusammen für ihr erstes Stück für ein sehr junges Publikum verantwortlich Moé Moé Bum Bum.
" Wir kannten die Konzerte für Säge und Pumpe. Wir entdecken das Menuett für den Staubsauger, die Perkussion für Chips, den Mikro-Mülleimer, das Computer-Update, das zum musikalischen Fehler wird.. "
DNADaniel Uhmann, 07/2021
compagniequainumero7.com
Verteilung
MISE EN SCÈNE JULIETTE STEINER
SONNENKREATION LUDMILA GANDER
LICHTGESTALTUNG ONDINE TRAGER
MUSIKALISCHE GESTALTUNG CIE QUAI N°7
MIT CAMILLE FALBRIARD ET RUBY MINARD (ABWECHSELND), LUDMILA GANDER, NAËMA TOUNSI
REGIEÜBERNAHME LAURENCE MAGNÉE
PRODUKTIONSADMINISTRATORIN NONA HOLTZER
Bildnachweis : Michel Grasso
Produktionsangaben
PRODUKTION TJP CDN STRASSBURG - GRAND EST
DIE GESELLSCHAFT QUAI N°7 IST KONVENTIONIERT DURCH DIE REGION GRAND EST UND DIE STADT STRASSBURG
UNTERSTÜTZUNGEN COMÉDIE DE COLMAR CDN - GRAND EST ALSACE, 13E SENS SCÈNE & CINÉ - OBERNAI