Moé moé boum boum

Die Kinder werden eingeladen, in einem Raum Platz zu nehmen, der an eine Lichtung oder ein Lager erinnert, bestehend aus Teichen und Zelten, in denen sie sich niederlassen können.

Es kommen zwei Kreaturen, halb Mensch, halb Yokai. Sind sie Freunde oder Feinde? Während jede versucht, ihr Lager zu errichten, beginnt ein seltsames Spiel. Ein Spiel der Imitation? Ein Spiel der Verwandlung? Werden sie sich verstehen und gemeinsam etwas erschaffen?

Nach und nach werden sich Marvin Clech, ein Tänzer, der zeitgenössischen Tanz mit Krump mischt, und Naëma Tounsi, eine Schauspielerin und Sängerin, die sich bei Mozart ebenso wohl fühlt wie bei Ella Fitzgerald, zähmen, um ihre Vorstellungswelten zu vermischen und schließlich die Kinder einzuladen, an ihrem fröhlichen Reigen der Veränderung teilzunehmen.

In ihrer ersten Kreation für Kleinkinder nutzen die Regisseurinnen Juliette Steiner und Kaori Ito die Freude an der magischen Verwandlung, um einen karnevalesken Ritus zum Leben zu erwecken. Die Freude, ein Monster, ein Tier, ein Objekt, eine Pflanze oder ein Hybridwesen zu werden, beruht auf der Freiheit, sich zu bewegen, zu singen und zu tanzen. So wird kollektiv die Möglichkeit erarbeitet, die Perspektiven umzukehren und eine Welt aller Möglichkeiten neu zu erfinden, in der Veränderung eine Quelle der Freude, des Lachens und der Hoffnung ist.

Geboren in Japan in einer Künstlerfamilie, Kaori Ito wurde in New York zunächst im klassischen und dann im modernen Tanz ausgebildet, bevor sie für zahlreiche europäische Choreografen (Decouflé, Preljocaj, Platel, Cherkaoui...) als Interpretin tätig war. Sie begann im Rahmen der Zusammenarbeit mit Aurélien Bory, Denis Podalydès, Olivier Martin-Salvan und Yoshi Oïda choreografisch zu schreiben, dann für ihre eigene Kompanie Himé, in der sie einen Zyklus von autobiografischen Kreationen entwickelt hat. Sie steht dem Tanztheater nahe und geht von rohen und intimen Texten aus, um eine vitale Bewegung entstehen zu lassen, die die Körper miteinander verbindet, die Leere, das Unsichtbare und das Heilige existieren lässt.
Seit 2023 leitet sie das TJP CDN Strasbourg - Grand Est. Dort präsentierte sie Battle my heart, Waré Mono, Liebe, Roboter, die ewige Liebe und Die Welt auf dem Kopf.

Juliette Steiner bildet sich in Szenografie an der Haute École des Arts du Rhin in Straßburg und als Schauspielerin am Conservatoire de Colmar aus. 2016 gründete sie die Kompanie Quai n°7 am Rande der Gleise eines elsässischen Bahnhofs, um eine kooperative kreative Arbeit zu verteidigen, die die verschiedenen Vokabeln ihrer Mitarbeiter/innen in einer écriture de plateau verflechtet. In Sy kreuzen sich plastische Forschungen, feministische und gesellschaftliche Fragestellungen, aber auch die Auseinandersetzung mit großen Mythen und deren Aktualisierung. Aufgrund ihres Engagements ist sie Gründungsmitglied des Vereins HFX Grand Est, der sich für die Gleichstellung der Geschlechter in der Kultur einsetzt. Sie wurde in das Künstlerkomitee aufgenommen, das die erste Amtszeit von Kaori Ito am TJP begleitete. Dort schuf sie Eine Ausstellung und präsentiert außerdem H.S. in dieser Saison.